Wildtiere in deutschen Wäldern

Wildtiere in deutschen Wäldern

Unsere deutschen Wälder sind nicht nur wunderbare grüne Oasen, in denen wir Menschen uns erholen, entspannen und eine kleine Auszeit nehmen können. Sie sind vor allem auch ein Lebensraum für eine faszinierende Vielfalt an Tieren. 

Besonders hervorstechend sind dabei die größeren Tiere, wie das Wildschwein oder auch das scheue Rotwild. Doch auch im Unterholz und in den Baumkronen kann man es lebendig rascheln hören. Ist man vorsichtig und verhält man sich leise, kann man unter Umständen das ein oder andere Eichhörnchen von Baum zu Baum hasten sehen oder einen Uhu auf einem Ast im Baum erspähen. Doch viele der Tiere in unseren heimischen Wäldern sind nicht immer auf den ersten Blick zu erspähen.

In diesem Blogartikel werfen wir jedoch einen zweiten Blick auf die große Vielfalt und schauen uns an, welche Tiere wir alles in unseren Wäldern finden können, wie sie leben, sich fortpflanzen und welche Umwelteinflüsse den Lebensraum Wald beeinflussen und gefährden.

Heimische Tierarten in unserem Wald und ihre Ernährung

Zu den häufigeren Waldbewohnern gehört das Reh. Rehe ernähren sich von Blättern, Knospen und Gräsern. 

Neben Rehen durchstreifen auch Wildschweine auf der Suche nach Nahrung unsere Wälder. Wildschweine sind Allesfresser und haben eine vielfältige Ernährung. Ihre Nahrung variiert nach der Jahreszeit und der Verfügbarkeit von Ressourcen. Zum Beispiel fressen sie eine Vielzahl von Pflanzen, darunter sind Wurzeln, Gräser, Früchte und Baumrinde. Dazu durchwühlen sie auch den Waldboden mit ihrer Schnauze, um nach Essbarem zu suchen. Die Wühlspuren sind von uns Menschen meistens gut zu erkennen. Sie ernähren sich aber auch von Insekten, Würmern, Aas und auch Nutzpflanzen. Beim Wühlen können sie erhebliche Schäden anrichten.

Besonders selten, aber dafür umso imposanter, ist das Rotwild. Es ist in ausgedehnten  Waldgebieten, vor allem in Mittel- und Süddeutschland, zu finden. Die Männchen, auch Hirsche genannt, sind im Frühling und Sommer an ihrem beeindruckenden Geweih zu erkennen.

Der Fuchs zählt zu den Raubtieren, die im Wald heimisch sind. Doch nicht nur im Wald ist er anzutreffen. Häufig wagt er sich in städtische und ländliche Gebiete vor. Er ernährt sich als Raubtier von kleinen Säugetieren, Vögeln, aber auch von Beeren. 

Dachse kommen vor allem in Laub- und Mischwäldern vor. Dies ist ihr bevorzugter Lebensraum. Genauso wie der Fuchs, leben sie in Erdhöhlen, in denen sie ihren Bau einrichten. Diese Baue können die Maße ausgedehnter Tunnelsysteme annehmen und dienen zum Schutz. Dachse sind Allesfresser und ernähren sich zum Beispiel von Insekten, Früchten oder Nüssen. 

Auch der Marder ist in unseren deutschen Wäldern heimisch. Es gibt viele verschiedene Unterarten des Marders, wie den Baummarder oder auch den Steinmarder. Marder sind geschickte Jäger, die sich von kleinen Säugetieren, Vögeln und Insekten ernähren.

Zu den noch etwas kleineren Tieren zählt sicherlich das Eichhörnchen. Diese sehr flinken und wendigen Nagetiere sind im Wald häufiger anzutreffen. Eichhörnchen ernähren sich hauptsächlich von Nüssen, Samen und Früchten.

Schaut man in die Baumkronen, kann man neben den rotbraunen Eichhörnchen eventuell auch einen Uhu oder einen Specht und andere Vögel sehen. 

Der Uhu zählt zu den größten Eulenarten. Er ernährt sich von kleinen Säugetieren wie Mäusen und Vögeln. 

Beim Wandern durch die Wälder kann man oft das markante Hämmern des Spechts vernehmen. Mit gezielten Schlägen seines kräftigen Schnabels auf die Baumrinde jagt er Insekten – ein Geräusch, das wie der Herzschlag des Waldes klingt.

Auch der Mäusebussard ist im deutschen Wald wohnhaft. Er zählt zu den häufigsten Greifvögeln in Deutschland. Er ernährt sich von kleinen Säugetieren wie Mäusen, Vögeln oder auch von Aas.

Unter den gefiederten Waldbewohnern sticht der Eichelhäher hervor, dessen leuchtend blaue Federn in der Sonne schimmern. Sein vielseitiger Speiseplan umfasst Eicheln, Nüsse, Samen, Insekten und manchmal sogar Eier – ein wahrer Allesfresser unter den Vögeln.

Der Kuckuck ist ein faszinierender Vogel und bekannt für seinen charakteristischen “Kuckuck”-Ruf. Er ernährt sich hauptsächlich von Insekten und ihren Larven. Seine Nahrung besteht aus verschiedenen Arten von Raupen, Käfern, Heuschrecken, Fliegen und anderen wirbellosen Tieren. Der Kuckuck ist zudem ein geschickter Jäger, der seine Beute oft von einer erhöhten Position aus beobachtet und dann zügig zuschlägt.

Das Rotkehlchen, ein lieblicher und vertrauter Anblick in unseren Wäldern, passt seine Ernährung den Jahreszeiten an. Im Frühling und Sommer genießt es Insekten und Würmer, während es im Herbst zu Beeren, Früchten und gelegentlich sogar zu Gartenabfällen wechselt. 

In den letzten Jahrzehnten ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern der Wolf zurückgekehrt. Der Grauwolf ist seit den 2000er Jahren wieder heimisch. Der Wolf ist ein vielseitiger Jäger. In Deutschland reißt er Wildtiere wie Rehe oder auch Wildschweine. Jedoch ernähren sich Wölfe auch von kleineren Säugetieren wie Vögeln oder Aas. Um ein Tier wie einen Hirsch zu jagen, arbeiten die Wölfe im Rudel. Zusammen koordinieren sie ihre Jagdstrategie. Dabei sind sie sehr ausdauernd.

Dies sind nur einige der faszinierenden Tiere, die wir in unseren heimischen Wäldern mit ein wenig Glück antreffen können.

Kornblume in Blühwiese

Ungewöhnliche Beziehungen bei Tieren – Raben und Wölfe

Immer wieder gibt es ungewöhnliche Beziehungen zwischen verschiedenen Tierarten. Diese beruhen darauf, dass Arten voneinander profitieren. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass Wölfe und Raben bei der Jagd zusammenarbeiten. Dabei können Raben die Wölfe zu Beutetieren führen, indem sie sie in der Ferne erspähen und anschließend die Wölfe „rufen“. Der Rabe frisst das Aas, was der Wolf zurücklässt. Sowohl der Wolf als auch der Rabe profitieren somit von dieser gemeinsamen Strategie. 

Fortpflanzung der heimischen Tiere im Wald

Die Fortpflanzung unserer heimischen Tiere im deutschen Wald variiert je nach Art.

Rehe haben eine Paarungszeit, die als Brunft bekannt ist und im Juli und August stattfindet. Die Paarung erfolgt nach einer Art Ritual, bei dem die Männchen, Böcke genannt, um die Aufmerksamkeit der weiblichen Rehe, Ricken genannt, buhlen. Dafür verfolgen die Böcke die Ricken teilweise kilometerweit.

Wildschweine haben keine feste Paarungszeit. Die Hauptgeburtenzeit liegt jedoch im Frühjahr. Wildschweinmütter, Bachen genannt, sind in der Gesellschaft ihrer Jungen besonders aggressiv. Hier ist Abstand geboten.

Ähnlich wie bei den Rehen wird die Paarungszeit des Rotwilds auch als Brunft bezeichnet. Diese findet im Herbst statt. Auch hier kämpfen die Männchen (Hirsche) um die Gunst der Weibchen (Hirschkühe). Nach etwa 8 Monaten Tragzeit werden die Kälber im Frühjahr geboren.

Kornblume in Blühwiese

Füchse haben ihre Paarungszeit im Winter und die Tragzeit beträgt nur etwa 50 Tage. Die Jungen, auch als Welpen oder Fuchskinder bekannt, werden im Frühjahr geboren.

Die Paarungszeit der Wölfe findet in der Regel zwischen Januar und März statt. Nach einer Tragezeit von etwa 63 Tagen bringt das Weibchen vier bis sechs Welpen zur Welt. In der Regel paart sich nur das Wolfspaar, auch als Alpha-Paar bezeichnet. Dieses steht in der Rangordnung an der Spitze des Rudels.

Uhus haben feste Paarungszeiten im Winter. Das Weibchen legt 1-4 Eier, die etwa 35 Tage bebrütet werden. Die Jungen werden im Frühjahr flügge.

Die Fortpflanzung des Rotkehlchens erfolgt in der Regel während der Frühlings- und Sommermonate. Die Brutdauer beträgt 13 bis 15 Tage. Das Weibchen bleibt in dieser Zeit auf dem Nest und wird vom Männchen mit Nahrung versorgt. Wenn die Bedingungen gut sind, können Rotkehlchen in der Brutsaison sogar eine zweite und dritte Brut haben.

Gefährdete Wildtiere in deutschen Wäldern

Die deutschen Wälder sind die Heimat vieler verschiedener und faszinierender Tierarten. Doch leider ist der Lebensraum Wald vielen verschiedenen Umweltbedrohungen ausgesetzt. Einflüsse und Bedrohungen auf den Wald stellen ebenfalls eine Bedrohung für die Gesundheit der Tiere dar und verändern den Lebensraum

Zu einer der größten Bedrohungen zählt der Klimawandel. Die Veränderungen der Temperatur und des Niederschlags wirken sich auf den Wald aus. Hitzewellen, Dürre und vermehrte Waldbrände können zu Schädigungen von Bäumen führen und das Wachstum von schädlichen Organismen wie Insekten und Pilzen begünstigen. Was den Wald betrifft, betrifft auch direkt die im Wald lebenden Tierarten. So haben die Veränderungen im Klima beispielsweise erhebliche Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Ressourcen wie Wasser und Nahrung.

Eine weitere Bedrohung ist die Luftverschmutzung. Schadstoffe aus der Industrie, dem Verkehr und der Landwirtschaft können die Luftqualität beeinträchtigen. Insbesondere Stickstoffdioxid und bodennahes Ozon können Bäume schädigen und die Anfälligkeit für Krankheiten erhöhen. Einige Insekten, wie der Borkenkäfer, können große Schäden im Wald verursachen, indem sie Bäume schwächen oder töten. Der Borkenkäfer kann sich aufgrund milderer Winterbedingungen und hoher Temperaturen schneller vermehren. 

Auch menschliche Aktivitäten wie Waldrodungen, Straßenbau und die Ausdehnung von Siedlungen können zu einer Fragmentierung des Waldes führen. Dies beeinträchtigt die natürlichen Lebensräume von Pflanzen und Tieren sowie die ökologische Vielfalt. 

Bemühungen zur Wiederansiedlung von Tierarten, die zuvor aus der Region verschwunden waren, können nicht nur positive Auswirkungen haben, sondern stellen auch neue Dynamiken und Herausforderungen für die bestehenden Ökosysteme dar. Ein Beispiel dafür ist die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland.

Um ein Bewusstsein für die bedrohten Arten zu schaffen, wurde die Rote Liste erstellt. Sie ist ein umfassendes Verzeichnis der Arten, die weltweit als gefährdet eingestuft sind, bzw. bereits ausgestorben sind. Auch viele Arten, die in Deutschland vorkommen, sind auf der roten Liste aufgeführt. So zählen zum Beispiel diverse Fledermausarten, der Schwarzstorch, der Luchs und viele verschiedene Insektenarten wie die Wildbiene oder der Schmetterling zu den Tieren, die bedroht sind.

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Blumen im Winter?! – Das passiert mit den Blühwiesen im Winter

Blumen im Winter?! – Das passiert mit den Blühwiesen im Winter

Blumen im Winter?! – Das passiert mit den Blühwiesen im Winter

Ein farbenfroher Teppich aus Wildblumen schmückt im Sommer die Landschaft. In ihm tummeln sich Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten. Jetzt, wo der Herbst sich dem Ende neigt und der Winter immer näher rückt, färben sich nicht nur die Laubbäume wundervoll bunt und verlieren ihre Blätter. Auch die Blumen auf den Blühwiesen bereiten sich auf den langen Winter vor.

In diesem Blogartikel werfen wir einen näheren Blick darauf, was mit den Wildblumen auf den Blühwiesen im Winter passiert und wie die verschiedenen Tiere und Insekten sich auf den bevorstehenden Winter vorbereiten. Dieser Prozess ist faszinierend und gibt uns einen Einblick in die erstaunliche Anpassungsfähigkeit der Pflanzen- und Tierwelt.

Geheimnisse der Wildblumen im Herbst: Vorbereitung auf den Winter

Der Herbst ist eine faszinierende Jahreszeit, in der sich die Natur auf den Winter vorbereitet. Während die Blätter der Bäume in leuchtenden Farben erstrahlen und langsam beginnen ihre Blätter zu verlieren, beginnen viele Wildblumen mit ihrem ganz eigenen Prozess, um sich auf die kalten Monate vorzubereiten. 

Eine bemerkenswerte Anpassung, die Wildblumen im Herbst vornehmen, ist das Zurückziehen von Nährstoffen in ihre Wurzeln. Dieser Prozess, auch als Seneszenz bezeichnet, ermöglicht es den Pflanzen, ihre wertvollen Ressourcen über den Winter hinweg zu konservieren. Während die Blätter welken und abfallen, werden die Nährstoffe in den Wurzeln gespeichert, um im Frühling erneut genutzt zu werden.

Einige Pflanzen bilden im Herbst Samenkapseln oder Früchte aus. Diese dienen nicht nur der Vermehrung der Pflanzen, sondern sind ebenfalls eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und andere Tiere. Während die Tiere sich von den Früchten ernähren, tragen sie unwissentlich zur Verbreitung der Pflanzen bei. 

Einige Wildblumen haben im Gegensatz zu anderen Pflanzenarten einen zweijährigen Wachstumszyklus. Ein Beispiel dafür ist die Königskerze.

Kornblume in Blühwiese

Im ersten Jahr bildet sie eine Blattrosette und investiert all ihre Energie in die Entwicklung ihrer Wurzeln. Im folgenden Jahr wächst aus dieser Blattrosette dann eine Blüte heran, welche ebenfalls Samen enthält. Dieser Lebenszyklus ermöglicht es den Pflanzen, sich optimal an ihre Umgebung anzupassen und erlaubt es ihnen, sich erfolgreich zu verbreiten.

Während die Wildblumen im Herbst ihre Nährstoffe zentrieren (Verlagerung der Nährstoffe aus den Blättern in die Wurzeln oder andere Speicherorgane wie Zwiebeln) und damit ihre Blätter welken, behalten Gräser ihre Struktur häufig bei und betreiben so lange wie möglich Fotosynthese.  Verschiedene Tier- und Pflanzenarten können in den dichten Grasbüscheln Schutz vor den winterlichen Witterungen finden.

Warum wir unsere Blühwiesen auch im Winter stehen lassen 

Blühwiesen sind ein wichtiger Bestandteil des Naturschutzes und tragen zur Förderung der Biodiversität und zur Erhaltung von Lebensräumen für Insekten und andere Tiere bei. 

Eine Frage, welche uns häufig gestellt wird, ist, weshalb wir unsere Blühwiesen mehrjährig anlegen und warum wir diese nicht einfach vor dem Winter abmähen und im Frühjahr neu aussäen.

Die Antwort darauf ist, dass die Pflanzen der Blühwiese im Winter zwar kein Angebot mehr an Pollen und Nektar als Futterquelle für die Insekten bieten. Dennoch haben sie weiterhin eine wichtige Funktion: Zum einen speichern die Pflanzenreste CO₂. Zum anderen dienen Blühwiesen auch im Winter als Lebensraum für zahlreiche Insekten, welche in den Stängeln überwintern. Mehr dazu, wie Insekten in den Blühwiesen überwintern, findest du im nächsten Abschnitt.

Neben dem Schutz vor den winterlichen Witterungen tragen mehrjährige Blühwiesen zur Bodengesundheit bei. Jährliche Bodenbearbeitung, um jedes Frühjahr neue Blühwiesen anzulegen, könnte die Bodengesundheit beeinträchtigen und die Lebensräume von Bodenorganismen wie z.B. den Regenwürmern beeinträchtigen. Regenwürmer sind von entscheidender Bedeutung, um die Bodenstruktur zu verbessern und Nährstoffe im Boden zu zirkulieren. Durch das Anlegen von mehrjährigen Blühwiesen bleibt der Boden intakt. Dies trägt langfristig zu einer gesünderen Umwelt bei.

Wildbienen im Winter: Ihre erstaunliche Überlebensstrategie

Wildbienen sind faszinierende Tiere, welche häufig im Schatten ihrer berühmten Verwandten, den Honigbienen stehen. Sobald der Herbst kommt und die Natur sich langsam aber sicher auf den Winter vorbereitet, zeigen Wildbienen erstaunliche Fähigkeiten, um sich an die veränderte Umgebung anzupassen und um den Winter zu überleben. 

Viele Wildbienenarten leben, im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Honigbienen solitär. Dies bedeutet, dass sie alleine leben und Nester anlegen. Im Sommer legen sie ihre Eier in diese Nester und versorgen ihre Larven mit Pollen und Nektar. 

Im Herbst haben die Larven ihre Entwicklung größtenteils abgeschlossen und verpuppen sich. Die verpuppten Larven der Wildbienen überwintern in ihren Nestern, die sich oft in totem Holz, in der Erde oder in hohlen Stängeln befinden. Diese Nester dienen als Schutz vor den niedrigen Temperaturen und anderen widrigen Bedingungen des Winters. Die Winterruhe erlaubt es den Wildbienen, die Wintermonate geschützt zu überstehen. Sobald es Frühling wird, schlüpfen die jungen Bienen aus ihren Zellen.

Im Gegensatz zu Wildbienen leben die Honigbienen innerhalb ihrer Gemeinschaft und halten in ihrem Bienenstock Winterruhe. Sie ernähren sich von den Vorräten, die sie im Sommer gesammelt haben. Dazu zählen Honig und Pollen.

Wie überleben Schmetterlinge den Winter?

Schmetterlinge überwintern in einer Vielzahl von Entwicklungsstadien. Abhängig, je nach Art, überwintern sie als Ei, Larve, Puppe oder sogar als erwachsener Falter. Die Schmetterlingsarten Admiral oder Tagpfauenauge überwintern beispielsweise als ausgewachsener Falter in Hohlräumen.

Kornblume in Blühwiese

Bei diesen Hohlräumen kann es sich auch um deinen Schuppen handeln. Aber auch Dachböden oder Baumhöhlen nutzten die Tiere als Rückzugsort. In dieser Phase verlangsamen sie ihren Stoffwechsel stark. Dies erlaubt ihnen ausreichend Energie zu sparen, um den niedrigen Temperaturen zu trotzen.

Andere Schmetterlingsarten, wie die des kleine Wiesenvögelchen überwintern als Larve in der Vegetation. Diese Larven finden Schutz unter Blättern oder in Grashalmen der Blühwiesen und verbringen die Wintermonate in einem Zustand der Diapause, einer Art Winterruhe.

Exkurs – Zecken im Herbst

Während der Gedanke an Zecken im Sommer bei den meisten Menschen noch recht präsent ist, denken vermutlich die wenigsten im Herbst und Winter über diese kleinen Tiere nach. Kein Wunder, wo Mücken, Wespen und andere Insekten in diesen kalten Jahreszeiten auch weniger präsent sind.

Jedoch, anders als viele Insekten, die im Winter in die Winterstarre gehen, um Energie zu sparen, bleiben Zecken aktiv und suchen nach Wirten, um sich zu ernähren. Dies sind meistens Tiere mit Fell, wie z.B.  Mäuse und Rehe. Sie dienen als Schutz und die Zecken ernähren sich von ihnen. 

Überwintern Zecken nicht an einem Wirt, suchen sich Zecken einen geschützten Ort, um den Winter zu überdauern. Dies können Spalten in einer Baumrinde, unter Laub oder in Totholz sein. Diese Orte bieten der Zecke eine hohe Luftfeuchtigkeit und Schutz vor kalten Temperaturen. Zudem nutzen sie Nester von Mäusen oder Fuchshöhlen als Verstecke. Eine dicke Schneedecke gefällt Zecken übrigens auch. Denn unter ihr ist es wärmer als der Gefrierpunkt.

Ein weiterer Überlebensmechanismus von Zecken im Winter ist die Eiablage. Weibliche Zecken legen im Herbst ihre Eier an geschützten Orten ab und sterben dann. Die Eier überwintern und im Frühjahr schlüpfen die Larven, um sich auf die Suche nach Wirten zu machen.

Sobald die Temperatur jedoch unter 4 °C fällt, sind Zecken weniger aktiv. In dieser Phase gehen auch Zecken in eine Art Winterstarre, um ihren Stoffwechselprozess zu reduzieren. In diesem Zustand können sie Wochen bis Monate ohne Nahrung auskommen. Zecken werden aktiv, sobald es mehrere Tage lang sieben Grad Celsius oder wärmer ist. In Deutschland erstreckt sich die Zeckensaison normalerweise von Februar bis Oktober, kann aber je nach Wetter variieren. Bei milden Wintern erwachen Zecken frühzeitig, oder sie verfallen gar nicht in die Starre. Dies zeigt, dass Zecken zunehmend das ganze Jahr über aktiv sind.

Unabhängig von der Jahreszeit ist Vorsicht vor Zecken geboten, da sie gefährliche Krankheitserreger übertragen können. Schutzmaßnahmen wie lange Kleidung, festes Schuhwerk und regelmäßige Kontrollen des Körpers sind sinnvoll. Bei einem Zeckenstich sollte die Zecke vorsichtig mit einer Pinzette oder Zeckenzange entfernt werden. Insgesamt erfordert die Anwesenheit von Zecken, auch im Winter, Aufmerksamkeit und Vorsicht während Outdoor-Aktivitäten, unabhängig von der Temperatur.

Insekten im Winter

Hast du dich auch schon mal gefragt, wo die vielen kleinen Tierchen, welche im Sommer so zahlreich durch die Luft schwirren oder eifrig durchs Gras rascheln, im Winter sind?Kaum neigt sich der Herbst dem Ende zu, scheinen die Insekten wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Und tatsächlich sind sie das in gewisser Weise auch. Ebenso wie Wildbienen oder Schmetterlinge haben Käfer und andere Insekten ihre ganz eigene Überlebensstrategie, um durch den Winter zu kommen. 

Um sich vor den winterlichen Bedingungen zu schützen, graben sich viele Käfer bereits im Herbst in den Boden ein. Dieses unterirdische Versteck bietet den kleinen Tierchen nicht nur Schutz vor den eisigen Temperaturen, auch schützt es sie vor Fressfeinden. Andere Insekten suchen Unterschlupf unter Laub oder Steinen. Insekten wie zum Beispiel Wanzen, Heuschrecken und Zikaden überwintern in der Diapause. Dieser Zustand fährt den Stoffwechsel auf ein Minimales herunter und ermöglicht den Insekten ausreichend Energie zu sparen, um durch den Winter zu kommen. Andere Insektenarten, welche im Normalfall den Winter nicht überleben, nutzen eine andere Strategie, um ihre Nachkommen durch den Winter zu bringen. Zu diesen Insekten zählt beispielsweise der Marienkäfer. Während die erwachsenen Tiere im Herbst sterben, überstehen ihre Nachkommen den Winter als Ei oder als Larven. Bevor die Weibchen sterben, legen sie ungefähr 1800 bis 3500 Eier. Um die Eier vor winterlichen Wettereinflüssen und Fressfeinden zu schützen, legen die Weibchen ihre Eier unter Blätter, in Rinden oder im lockeren Erdboden ab. In diesen Verstecken sind die Eier etwas isoliert. Im Laufe der Zeit entwickeln sich aus diesen Eiern Larven, welche im Frühling als adulte Marienkäfer hervorkommen. Trotz der Bemühungen des Weibchens wachsen aus den bis zu 3500 Eiern nur wenige Marienkäfer heran.

Ganzjährige Bedeutung der Wildblumen

Egal ob Schmetterling, Marienkäfer oder Wildbienen. Jede Art hat ihre ganz eigene faszinierende Überlebensstrategie, um der kalten Jahreszeit zu trotzen und im Frühjahr unsere Wiesen, Felder und Gärten erneut zu beleben. 

Kornblume in Blühwiese

Nicht nur im Sommer spielen die Wildblumenwiesen eine wichtige Rolle als Lebensraum für diese Tierchen. Auch im Winter, selbst wenn die Blüten und Pflanzen verblüht und verwelkt sind, bieten Blühwiesen einen Lebensraum und einen Rückzugsort. Auch bieten die Samen vieler Wildblumen im Herbst und Winter eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und Kleintiere. Damit unterstreicht die Blühwiese, mit ihren vielfältigen Funktionen ihre ganzjährige Bedeutung für die Biodiversität.

FAZIT

Blühwiesen haben auch im Winter eine wichtige Funktion, indem sie Lebensräume für Insekten schaffen und diese dort auch ihre Larven für die Vermehrung sicher ablegen können. 

Auch wenn Blühwiesen im Winter vielleicht gräulich-bräunlich aussehen, sind sie voller Leben! 

Unterstütze du jetzt auch das Leben in den Blühwiesen mit einer Patenschaft in deiner Region – das ist du auch ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk für deine Liebsten. 

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So lebendig ist Totholz

So lebendig ist Totholz

Ein scheinbar totes Element spielt eine entscheidende Rolle für die Erhaltung der Artenvielfalt: Totholz. Es mag zwar so wirken, als wäre das am Boden liegende Holz einfach nur da, aber Achtung, das täuscht! 

Ganz so tot ist dieses Holz nämlich gar nicht. 

Tatsächlich ist Totholz ein lebendiger und wichtiger Lebensraum für zahlreiche Pflanzen, Tiere und Pilze. Also aufgepasst, in diesem Blogpost bringen wir das Totholz zum Leben!

Kornblume in Blühwiese

Wie entsteht Totholz?

Wenn Bäume oder Teile von Bäumen absterben, entsteht Totholz. Klingt recht logisch, aber wodurch kann das passieren, wenn die Bäume nicht absichtlich zur Holzproduktion gefällt werden? Bäume werden ja bekanntlich sehr alt, aber auch ein Baum kann durch Alterung absterben oder seine Äste verlieren. Auch Schädlinge oder Krankheiten führen dazu. Und natürlich gibt es auch äußere Einflüsse wie Brände oder Stürme. Wer kennt nicht die ganzen Äste auf der Straße oder auf dem Waldboden nach einem starken Sturm? Und auch wenn es so aussieht, als würden die umgefallenen Bäume oder Äste ewig auf der gleichen Stelle im Wald herumliegen, beginnen in dem Moment bereits Zersetzungsprozesse. Diese laufen ganz langsam ab und das Holz wird abgebaut und dem Boden wieder zurückgeführt. Beteiligt daran sind vor allem Mikroorganismen, aber auch Pilze und Insekten. 

 

Totholz kann man in jedem Wald finden, aber vor allem in naturnahen Wäldern, in denen der Mensch nicht eingreift, kommt Totholz in größeren Mengen vor. Hier werden die abgestorbenen Bäume nicht weggeräumt, sondern der natürliche Lebenszyklus der Bäume kann hier ganz ungestört ablaufen und die unzähligen Waldbewohner haben über eine lange Zeit einige Vorteile und Nutzungsmöglichkeiten.

 

Totholz: Ein unersetzlicher Lebensraum 

Wusstet ihr, dass sich in abgestorbenen Teilen von Gehölzen wahre Schätze verbergen? Abgestorbene Baumstämme, Äste und Zweige, die im Wald verbleiben, ermöglichen einer Vielzahl von Organismen, sich dort anzusiedeln und den Wald zu bereichern.

Obwohl man diese als “Totholz” bezeichnet, ist es in Wirklichkeit eine pure Lebensquelle für unzählige Arten. Mit über 1500 Pilzarten, 1400 Käferarten und mehr als 500 Fliegen- und Mückenarten bietet Totholz eine unersetzliche Vielfalt an Lebensräumen – ein wahres Refugium also. Je älter und dicker das Totholz ist, desto wertvoller ist es für die Artenvielfalt. 

Kann man Totholz nur im Wald finden?

Schon heute wird in der modernen Landschaftsgestaltung viel Totholz eingesetzt. Vielerorts sieht man naturnahe Gärten. Hier wird oft Totholz integriert, um einen natürlichen Look zu schaffen, aber auch um einen Lebensraum für Insekten und viele andere Tiere zu erstellen. Vielleicht habt ihr aber auch im Park schonmal Totholz gesehen. Gelegentlich gibt es Sitzgelegenheiten oder Spielgeräte aus Totholz. Auch in der grünen Architektur wird Totholz gerne als Element eingesetzt, um Gebäude nachhaltiger zu gestalten. 

 

Totholz in Feuchtgebieten

Bestimmt habt ihr Totholz auch schon einmal in Feuchtgebieten gesehen. Feuchtgebiete sind gekennzeichnet durch fließendes oder stehendes Wasser. Auch hier kannst du Totholz finden und hier gibt es noch weitere Vorteile: Totholz kann die Wasserqualität steigern. Es ist ein natürlicher Filter, der das Wasser reinigt. Und wo wir schon beim Thema Erosion waren: Auch im Wasser ist Totholz ein wichtiger Erosionsschutz, denn durch die verlangsamte Geschwindigkeit des Wasserflusses kann die Ufererosion minimiert werden. Eine weitere Besonderheit in Feuchtgebieten ist der langsamere Zersetzungsprozess von Totholz. Somit kann der Kohlenstoff länger im Holz gebunden werden und wird nicht so schnell in die Atmosphäre freigesetzt.

Totholz und seine Artenvielfalt 

Über verschiedene Wege finden Insekten, Vögel, Kleinsäuger und Reptilien in Ästen und Stämmen ein Zuhause. Käfer, zum Beispiel, finden in den Ritzen und Spalten des Totholzes ideale Bedingungen für die Eiablage und die Aufzucht ihrer Larven. Viele seltene und bedrohte Käferarten sind spezialisiert auf Totholz und könnten ohne dieses wichtige Habitat nicht überleben. 

So könnt ihr vor allem den Hirschkäfer häufig auf abgestorbenen Baumstämmen beobachten. Deren Larven ernähren sich ausschließlich von Holz, welches sich bereits im Zersetzungsprozess befindet. 

Doch auch Spechte, Meisen und Eulen nutzen abgestorbene Baumstämme als Nisthöhlen. Einige Spechtarten können ihre Höhlen nur bauen, wenn genügend Totholz vorhanden ist. Mit ihrem feinen Schnabel können sie in dem vorgeschädigten Holz besonders einfach ihre Höhlen zimmern.  Diese bereits fertigen Höhlen dienen dann späteren Bewohnern, wie zum Beispiel Fledermäusen, als sicheres Zuhause.

 

Wer findet das beste Versteck im Wald?

Viele Tiere verstecken sich im Wald vor ihren natürlichen Feinden. Dafür sind sie ständig auf der Suche nach sicheren Verstecken. Und was könnte einem da besseres einfallen, als unser heiß begehrtes Totholz. 

Und wen trifft man hier alles? 

Unter anderem Mäuse verstecken sich hier gern vor Raubvögeln, Füchsen oder anderen Raubtieren, welche sie hier nicht sehen können oder nicht in die kleinen Löcher im Totholz passen. Auch Amphibien wie Kröten und Frösche lieben unser feuchtes Totholz vor allem im Sommer. Sie suchen hier zwar auch Schutz vor natürlichen Feinden, aber auch vor der Hitze. Den gleichen Schutz suchen im Sommer auch Schnecken oder Asseln, welche sich sehr über die Feuchtigkeit im Totholz freuen.

Und wen finden wir natürlich noch im Totholz? 

Klar, auch unsere Insekten verstecken sich hier gern. Dazu graben sie teilweise Gänge und Kammern in das Totholz und hoffen, dass sie hier nicht gefunden werden. 

 

Lecker – Totholz als Nahrungsquelle: 

Totholz bietet Nahrung für Pilze, Moose und Flechten und viele weitere Organismen. Durch Bakterien und Pilze wird das Holz zersetzt und in nährstoffreiche Substanzen umgewandelt. Ganz zur Freude der Holzwespe.

Sie und viele weitere Insekten ernähren sich von diesen Mikroorganismen oder aber auch von dem Holz selbst. Auch Wirbellose, wie der Tausendfüßler oder einige Schneckenarten ernähren sich von den Mikroorganismen. Und zu guter Letzt profitieren auch die Vögel von den Insekten auf dem Totholz. Sie machen sich im Totholz auf Nahrungssuche nach Insekten oder Larven.

Biene auf einer Lavendelblüte

Ein ewiger Kreislauf im Ökosystem

Totholz spielt eine wichtige Rolle im Nährstoffkreislauf des Waldes. Während sich das Holz zersetzt, werden Nährstoffe freigesetzt und gelangen zurück in den Boden. Dazu zählt zum Beispiel Zellulose, aber auch Mineralstoffe, organische Säuren, Vitamine und Stickstoff werden freigesetzt. Durch diesen nährstoffreichen Boden, der schlussendlich entsteht, wird das Wachstum neuer Pflanzen unterstützt und all dies trägt zur Gesundheit und zur Biodiversität des gesamten Ökosystems bei. Das Totholz dient somit als eine Art natürlicher Dünger und verleiht dem Wald neue Vitalität.

Biene auf einer Lavendelblüte

Totholz kann noch viel mehr 

Totholz als wichtiger Erosionsschutz

Erosion ist ein natürlicher Prozess, bei dem Bodenpartikel durch Wasser oder Wind an andere Orte transportiert werden. Durch diesen Prozess wird die Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigt und die Landschaft deutlich verändert. Und da kommt unser Totholz ins Spiel: Es ist ein natürlicher Erosionsschutz! Totholz bildet eine physische Barriere auf dem Waldboden. Dadurch fließt das Oberflächenwasser langsamer ab und weniger Bodenpartikel werden abgeschwemmt. Vor allem in Hanglagen oder in für Erdrutsche anfälligen Gebieten ist Totholz besonders wertvoll. Durch Totholz wird die Stabilität des Bodens verbessert und Erosionsereignisse können minimiert werden. 

 

Humusaufbau durch Totholz

Und was passiert nun mit dem Totholz, wenn es irgendwann vollständig zersetzt ist? Totholz trägt einen großen Beitrag zum Humusaufbau bei. Humus ist eine organische Komponente des Bodens und besteht aus zersetztem tierischem oder pflanzlichem Material. Dazu zählt auch Totholz. Wird es zersetzt, entstehen organische Materialien, welche in den Boden eingearbeitet werden und somit zum Humusaufbau führen. Die Zersetzung wird durch Mikroorganismen vorangetrieben. Dabei entstehen weitere organische Abfallprodukte und mehr Humus kann aufgebaut werden. Aber auch die verbesserte Bodenstruktur durch Totholz ist von Bedeutung. Durch Totholzpartikel kann die Bodenbelüftung und die Wasserhaltefähigkeit verbessert werden. Dadurch können weitere Pflanzen und Mikroorganismen wachsen und organische Abfallprodukte herstellen oder selbst irgendwann zum Humusaufbau beitragen. 

Die Geschichten, die uns das Totholz erzählt

Totholz erzählt uns Geschichten. Ob ein mächtiger, umgestürzter Baumstamm oder ein kleiner Ast, jedes Stück Totholz kann uns eine Geschichte über die vergangenen Zeiten im Wald erzählen. Die Ringe eines Baumes können uns viel über die klimatischen Bedingungen der Vergangenheit erzählen. Aber auch die Spuren von Insekten, Pilzen und vielen weiteren Organismen zeigen uns die biologische Vielfalt und die ökologischen Prozesse des Waldes. Totholz erinnert uns daran, dass Tod und Leben in der Natur miteinander verbunden sind und dass wir viel aus der Vergangenheit lernen können. 

 

Totholz in deinem Beet: Ein gestalterischer Akzent und eine Investition in die Artenvielfalt

Bevor ihr also das nächste Mal einen toten Baum in eurem Garten fällt, solltet ihr abwägen, ob ihr ihn nicht erhalten und die dort lebenden Arten schützen könnt. Wenn es keinen anderen Weg gibt, kann das Holz auch im Beet weiter als Lebensraum dienen und sogar gestalterische Akzente setzen.

Wichtig ist: Unbehandeltes Holz, das aus seiner Ursprungsformation gelöst wurde, hat einen geringeren ökologischen Wert als Totholz, das in seiner natürlichen Umgebung verbleibt. Dennoch sollte der Mehrwert für die Natur nicht unterschätzt werden. So bietet Totholz, das direkt in ein Beet integriert wird, einen Lebensraum für zahlreiche Arten. Pilze und Lebewesen können so das Holzmaterial zersetzen und schaffen daraus schließlich Humus, während Vögel, Wildbienen und andere Insekten ihre Nester und Bruthöhlen bauen.

Unser Fazit: Totholz hat also viel mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick denkt

Wie ihr gemerkt habt, ist Totholz deutlich mehr als nur ein abgestorbener Baumstumpf oder ein verwitterter Ast. Es nimmt eine wichtige Rolle im Kreislauf des Waldes ein und bietet vielen Lebewesen Nahrung oder einen sicheren Lebensraum vor natürlichen Feinden oder dem Wetter. Es schützt aber auch uns Menschen, indem es die Bodenqualität verbessert und einen natürlichen Erosionsschutz bildet. Der Schutz von Totholz ist ein wichtiger Schritt in Richtung Erhalt der Biodiversität und Artenvielfalt. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass diese wertvollen Biotope erhalten bleiben. #ichundmeinholz

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Unterschiede von Wild- und Honigbienen

Unterschiede von Wild- und Honigbienen

Wilbienen vs. Honigbienen – die Unterschiede der Bienenarten 

Denkt man an Bienen, so wird meistens an die Honigbiene gedacht. Was aber nur wenige wissen ist, dass es weltweit weitere 30.000 Bienenarten gibt, die unter den verschiedenen Arten der Wildbienen zusammengefasst werden. Von ihnen sind etwa 560 in Deutschland heimisch. Im Vergleich dazu gibt es lediglich 9 Honigbienenarten, von denen 8 in Asien heimisch sind. Jede dieser 9 Arten wird vom Menschen zur Gewinnung von Honig oder zum Bestäuben von Nutzpflanzen genutzt.

Abgesehen von der Anzahl an Arten unterscheiden sich die Wildbienen jedoch noch in einigen weiteren Aspekten von der Honigbiene. Welche das sind, erfahrt ihr in diesem Beitrag

Aussehen

Honigbienen sind in der Regel braunschwarz und nicht, wie fälschlicherweise häufig angenommen, gelbschwarz. Bei gelbschwarzen Insekten handelt es sich in unseren Breiten stattdessen meist um Wespen.

Das Aussehen der Wildbienen ist dagegen von Art zu Art unterschiedlich und variiert von rein schwarz über gelbschwarz bis hin zu einer rötlichen Färbung. Ebenfalls unterschiedlich ausgeprägt sind ihre Pelzkleider. Einige weisen eine dichte Behaarung auf, andere sind nur spärlich oder fast gar nicht behaart. Auch bei ihrer Körpergröße weisen sie Unterschiede auf. So ist eine der kleinsten in Deutschland heimischen Wildbienenarten, die Steppenbiene, nur 4 mm groß, während die blaue Holzbiene eine Körpergröße von bis zu 3 cm erreicht.

Lebensraum

Wildbienen und Honigbienen könnten in ihren Lebensweisen und bei der Wahl ihrer Nistplätze unterschiedlicher kaum sein. Während Honigbienen als Völker mit bis zu 50.000 Mitgliedern in Bienenstöcken leben, bevorzugen Wildbienen meist das solitäre Einsiedlerleben. Etwa 50 % der Wildbienenarten nisten unter der Erde. Für ihre Bruthöhlen suchen sie sich entweder bereits von anderen Insekten angelegte Gänge oder graben sich ihre Niströhren selbst. Hierbei bevorzugen sie meistens Sand- oder Lehmflächen.

Wenn die Nistplätze nicht unterirdisch angelegt werden, nutzen Wildbienen Totholz, Pflanzenstängel oder sogar leere Schneckenhäuser, um ihre Jungen aufzuziehen.

Kurzer Exkurs in die Aufgabenverteilung innerhalb des Bienenstocks

In den Völkern der Honigbienen hat jede ihre spezielle Aufgabe.

Die weiblichen Arbeiterinnen kümmern sich um den Nachwuchs und um die Bienenkönigin, bauen Waben, bewachen den Bienenstock oder sammeln Pollen und Nektar. Sie sterben nach etwa 45 Lebenstagen.

Drohnen sind männliche Bienen und für die Befruchtung der Bienenkönigin zuständig. Davon abgesehen erwärmen sie den Bienenstock und verdauen den Nektar zu Honig. Zum Herbst werden sie von den Arbeiterinnen jedoch aus dem Bienenstock vertrieben und verenden. Diesen Vorgang nennt man auch „Drohnenschlacht“.

Die Bienenkönigin sorgt für den Nachwuchs, indem sie ihre Eier in den Wabenzellen ablegt. Hierbei kann sie entscheiden, ob sie ein unbefruchtetes oder ein befruchtetes Ei ablegt. Erstere werden in die kleineren Wabenzellen gelegt und es entstehen Arbeiterinnen. Zweitere werden in dementsprechend größere Wabenzellen gelegt, aus welchen dann die Drohnen entstehen.

Nahrung

Zunächst benötigen sowohl die Honigbienen als auch die Wildbienen, genau wie wir Menschen, Wasser, um zu überleben. Hier reicht oft der morgendliche Tau aus, um ihren Wasserbedarf zu decken. Bei langanhaltenden hohen Temperaturen wird die Wassersuche für Bienen häufig zu einem Problem, weshalb es sinnvoll ist an solchen Tagen eine kleine Insektentränke aufzustellen.

Zur weiteren Nahrungsaufnahme dienen sowohl für die Honigbienen als auch für die Wildbienen Nektar und Pollen. Nektar ist ein von Pflanzen produzierter zuckerhaltiger Saft, der dazu dient Insekten anzulocken. Aus ihm entsteht der Honig. Pollen enthalten essenzielle Aminosäuren, weshalb sie vor allem für die Aufzucht der Brut von den Blüten der Pflanzen gesammelt werden. Von den Honigbienen wird zusätzlich auch Honigtau gesammelt. Honigtau sind zuckerhaltige Ausscheidungsprodukte von anderen Insekten, wie z.B. Läusen, die sich von Pflanzensäften ernähren. Aus dem Honigtau wird ebenfalls Honig hergestellt, welcher von den Imkern häufig als Waldhonig deklariert wird.

Honigbienen sind übrigens blütensteht. Das bedeutet, dass sie während ihres Ausflugs immer zur selben Pflanzenart fliegen, bis diese verbraucht oder verblüht ist.

Einige Wildbienenarten sind auf einzelne Pflanzenfamilien („Oligolektie“) oder sogar nur auf eine einzige Pflanzengattung spezialisiert („Monolektie“). Diese Arten sind daher noch stärker gefährdet, wenn der Rückgang der Pflanzenvielfalt weiter anhält.

Blühwiese mit Mohn von Artenglück

Bestäubung

Die Honigbiene übernimmt die wichtige Aufgabe der Bestäubung nicht allein. Wildbienen und auch einige andere bestäubende Insektenarten wie z.B. Mücken, Wespen oder Schmetterlinge unterstützen sie dabei.

Insgesamt beginnen Wildbienen früher mit der Bestäubung als Honigbienen, da sie weniger kälte- und nässeempfindlich sind. So fangen sie bereits Frühjahr an, Obstbäume zu bestäuben, während die Honigbiene sich wegen der geringen Temperaturen noch im Ruhezustand befindet.

Eine Honigbiene erreicht auf ihrer täglichen Tour etwa 300 Blüten. Unter den Wildbienen gibt es einige Arten, die vergleichsweise effektiver unterwegs sind. So schafft eine Hummel sogar rund 1000 Blüten am Tag. Langrüsslige Hummelarten sind außerdem wichtig für die Bestäubung bestimmter Pflanzenarten, an die die Honigbiene nicht herankommt. Dies ist zum Beispiel der Fall bei Pflanzen mit kompliziertem Blütenaufbau (z.B. Läusekraut) oder Pflanzen, bei denen der Nektar in tiefen Kornröhren vorliegt (z.B. Rotklee oder Eisenhut).

Fleißige Bienen in unseren Blühwiesen.

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