Seit Frühjahr 2023 legen Artenglück und Mondelez International bereits gemeinsam Blühwiesen in Bremen und auf dem Werksgelände in Bad Fallingbostel an, um die Artenvielfalt in den Regionen zu fördern. Diese Blühwiesen sind nicht nur schön anzusehen für uns Menschen – sie sind vor allem ein lebendiges Ökosystem, das eine Vielzahl von Wildpflanzen und Tieren beherbergen.
Bei jedem Besuch gibt es auch für die Mitarbeitenden von Mondelez International etwas Neues zu entdecken, denn die Vielfalt an blühenden Pflanzen und summenden Insekten wechselt sich schnell ab.
Nach über einem Jahr Bestehen der Blühflächen möchten wir mit euch hier gerne einige besondere Eindrücke sowie spannende Details teilen.

Das zweite Jahr nach der Anlage der Blühwiesen ist besonders spannend, da sich viele Wildpflanzen zeigen, die erst nach dem ersten Bodenfrost im Winter keimen. Diese Pflanzen benötigen eine Kälteeinwirkung, um ihre Samen zu aktivieren, weshalb sie erst ab dem zweiten Jahr wachsen.
Und genau das ist aktuell der Fall: auf den Blühwiesen kann man jetzt eine Vielzahl Wildpflanzen entdecken, die in voller Blüte stehen und ein wahres Paradies für Insekten und andere Tiere darstellen. Einige der Pflanzen, die jetzt im zweiten Jahr blühen, sind:
Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare):
Die Wiesen-Margerite bringt mit ihren strahlend weißen Blütenblättern und der leuchtend gelben Mitte einen Hauch von Sommer in jede Blühwiese. Sie ist besonders robust, gedeiht auch auf weniger fruchtbaren Böden und bietet eine wertvolle Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten.


Rote Lichtnelke (Silene dioica):
Die Rote Lichtnelke ist tatsächlich alles andere als rot. Stattdessen beeindruckt sie mit ihren rosa-violetten Blüten, die sich wie kleine Sterne auf unseren Blühwiesen verteilen. Ursprünglich war sie an feuchten Waldrändern und Wiesen beheimatet, in unseren Blühwiesen findet die Rote Lichtnelke jetzt einen sicheren Ort, um ihre Blüten zu entfalten.


Kornblume (Centaurea cyanus):
Mit ihren leuchtend blauen Blüten ist die Kornblume ein wahrer Blickfang auf unseren Blühwiesen. Diese Wildpflanze, die früher als Begleitpflanze in Getreidefeldern weit verbreitet war, ist heute seltener geworden und steht in vielen Regionen unter Schutz. Die Kornblume spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem, da Ihre auffälligen Blüten Bestäuber anziehen und ihnen eine reichhaltige Nahrungsquelle bietet.


Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare):
Der Natternkopf, mit seinen charakteristischen blau-violetten Blüten, zieht viele Schmetterlinge und Wildbienen an.


Warum Wildkräuter im zweiten Jahr besonders wertvoll für Insekten sind
Die Wildkräuter, die im zweiten Jahr auf unseren Blühwiesen blühen, sind besonders wertvoll für Insekten und andere Bestäuber. Diese Pflanzen bieten verschiedene Vorteile für die Förderung der Biodiversität.
Wildkräuter wie die Kornrade, Färberkamille, Wilde Möhre und Natternkopf verfügen über tiefe Wurzelsysteme, die ihnen nicht nur helfen, Nährstoffe aus den tieferen Bodenschichten zu ziehen, sondern auch in Trockenperioden zu überleben. Diese widerstandsfähigen Pflanzen blühen oft länger als einjährige Arten und bieten dadurch über einen längeren Zeitraum hinweg eine verlässliche Nahrungsquelle in Form von Nektar und Pollen.
Besonders in Zeiten, in denen andere Pflanzen nicht blühen, profitieren davon vor allem bedrohte Arten wie Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen, deren Bestäubungsarbeit für unsere Lebensmittel sehr wichtig ist.
Zusätzlich zur langen Blütezeit bieten die vielfältigen Blühstrukturen der Wildkräuter spezifische Nischen für verschiedene Insektenarten.
Die dichten Blütenstände der Wilden Möhre dienen beispielsweise kleineren Bestäubern als idealer Landeplatz und Schutzraum, während die offene Struktur der Färberkamille Schwebfliegen und anderen fliegenden Insekten einen leichten Zugang ermöglicht.
Die Blühwiesen als dynamisches Ökosystem
Die Blühwiesen verändern sich durch die natürliche Abfolge der Samen und Kräuter von Jahr zu Jahr und sind lebendige, dynamische Lebensräume als auch Futterquellen.
Eine besonders spannende Entdeckung im vergangenen Jahr war die unerwartete Verwandlung einer unserer Blühwiesen in Bremen in einen kleinen Ententeich. Durch starke Regenfälle und einen anhaltend hohen Wasserstand entstand ein Feuchtgebiet, das von Enten schnell als Lebensraum angenommen wurde. Obwohl dies ursprünglich nicht geplant war, zeigt es doch die bemerkenswerte Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Natur. Dabei profitierten zahlreiche Tierarten von diesem unerwarteten Lebensraum.
